Wien ist eine Stadt, in der Frauen gleichberechtigt, selbstbestimmt und sicher leben können. Sie werden in allen Lebensbereichen unterstützt und gefördert. Eine gerechte Gesellschaft kann nur dann bestehen, wenn Frauen die gleichen Chancen haben wie Männer – in der Bildung, am Arbeitsmarkt, in der Gesundheitsversorgung und im sozialen Leben. Wir setzen daher gezielt Maßnahmen, um Frauen in Wien noch besser zu unterstützen und ihre Rechte weiter zu stärken.
Frauen leisten in Wien Tag für Tag einen unverzichtbaren Beitrag – in der Arbeitswelt, in der Familie und in der Gesellschaft. Mit dem Anstieg des Pensionsantrittsalters rückt die Frage der Arbeitsfähigkeit für ältere Arbeitnehmerinnen noch stärker in den Fokus. Wien wird zusätzliche, gezielte Programme zur Unterstützung von Frauen in der zweiten Lebenshälfte schaffen, damit diese bis zur Pension in sicheren und fairen Arbeitsverhältnissen bleiben können und sich der Gender Pension Gap weiter schließt.
Gleichzeitig fördern wir Frauen in Zukunftsbranchen wie Digitalisierung und Green Jobs, denn moderne Arbeitswelten müssen für alle offen sein. Mit maßgeschneiderten Aus- und Weiterbildungsprogrammen sprechen wir gezielt Frauen an und eröffnen ihnen neue berufliche Perspektiven. Auch die neu geschaffene Frauenarbeitsstiftung Wien ist ein starkes Zeichen für den Fokus der Stadt Wien auf berufliche Weiterbildung und Qualifikation. Durch waff-Stipendien und gezielte Förderungen ermöglichen wir Wienerinnen berufsbegleitende Studien und Umschulungen – eine Investition in eine chancengerechte Zukunft.
Wien ist auch Mädchenstadt. Wir wollen die freie Entfaltung der jungen Wienerinnen bestmöglich unterstützen – vor allem auch, wenn es um ihre Berufswahl geht. Die Wiener Botschaft ist eindeutig, nämlich: „Mädchen können alles. Traut euch alles zu!“ Dafür setzt Wien zahlreiche Initiativen. Ziel ist es, Interesse an technischen, wissenschaftlichen und handwerklichen Berufen zu wecken und Begeisterung dafür zu fördern.
Die langjährige Erfolgsgeschichte des Wiener Töchtertags wurde in den letzten Jahren um Angebote für Volksschulklassen (Kids) und Kindergartenkinder (Mini) erfolgreich erweitert. „Mädchen feiern Technik“ und kostenlose Workshops wie „Tech4girls“ sind weitere Projekte mit dem Ziel des Empowerments. Gleichzeitig schafft die Stadt Safe Spaces wie beispielsweise die Mädchenzone in Favoriten.
Frauen tragen in unserer Gesellschaft eine große Last – das belastet ihre Gesundheit. Die Gesundheitsversorgung muss daher auf die spezifischen Bedürfnisse von Frauen abgestimmt sein und Angebote schaffen, um ihnen ein gesünderes und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Mit der Schaffung von weiteren Frauengesundheitsangeboten wird Wien das bestehende Netzwerk für die Gesundheitsförderung und -beratung von Frauen weiter ausbauen. Dabei setzen wir auf Angebote von Prävention bis zur spezialisierten medizinischen Betreuung.
Immer noch gibt es große Herausforderungen im Bereich der Frauengesundheit: Beispielsweise die Erkrankung Endometriose, die viele Frauen betrifft, aber oft zu spät erkannt wird. Der Informationsausbau zu den Wechseljahren, um Aufklärung und Unterstützung für Frauen in dieser Lebensphase zu verbessern, ist uns ebenso ein wichtiges Anliegen. Auch die Klimakrise betrifft Frauen oft besonders stark – sei es durch gesundheitliche Auswirkungen oder soziale Herausforderungen.
Ein weiterer Schwerpunkt soll im Bereich sexuelle Gesundheit gesetzt werden: Mit dem Ausbau des medizinischen Angebots in Wien und einem verstärkten Informationsangebot zu den Themen rund um sexuelle Gesundheit und Verhütung soll den Wiener:innen ein niederschwelliger Zugang geboten werden. Zudem setzen wir uns weiterhin für eine bessere öffentliche Versorgung im Bereich Schwangerschaftsabbrüche ein und sorgen für einen niederschwelligen Zugang zu medizinischer Versorgung.
Mit der „Roten Box“ hat Wien einen entscheidenden Schritt gegen Periodenarmut gesetzt: GratisBinden und -Tampons sind an über 270 Stellen in Wien erhältlich. Ein flächendeckendes Gutscheinsystem stellt sicher, dass Frauen und Mädchen unabhängig von ihrer Einkommenssituation Zugang zu Menstruationsartikeln haben. Deshalb setzen wir im Bereich Frauengesundheit auf die Schaffung von gezielten Angeboten, umfassende Beratung für Betroffene und den Ausbau von Forschung. Somit wird Wien seine Vorreiterrolle in der Frauengesundheit weiter ausbauen und Frauen in ihren unterschiedlichen Lebenslagen zielgerichtet unterstützen.
Frauen, die von Gewalt betroffen sind, brauchen schnell und unbürokratisch Hilfe. Mit dem fünften Wiener Frauenhaus und einem speziellen Frauenhaus für Mädchen und junge Frauen hat Wien neue Schutzräume geschaffen. Junge Frauen erhalten hier besondere Unterstützung, um den Weg in ein selbstbestimmtes Leben zu finden. Wir haben das Gewaltschutz- und Sicherheitsnetz weiter verstärkt – etwa um die Kompetenzstelle Cybergewalt, die Frauen hilft, die online von Gewalt betroffen sind. Zuletzt wurde zusätzlich ein 3-Punkte-Paket umgesetzt, das mehr Budget für Täterarbeit, mehr Prävention und eine Studie zu Femiziden umfasst. Die Mittel für Täterarbeit und Präventionsmaßnahmen mit Burschen und Männern wurden verdoppelt. Gewaltprävention beginnt früh – daher setzen wir mit dem Programm „Respekt: Gemeinsam stärker“ gezielt bei Wiener Schulen an. Bereits mehr als 10.000 Schüler:innen haben daran teilgenommen. Seit Herbst 2024 machen neben Mittelschulen auch eine Volksschule und eine Polytechnische Schule mit. Wien setzt damit bei den Jüngsten an und stärkt Jugendliche, mit einem besonderen Schwerpunkt auf Mädchen. Die Botschaft ist: keine Chance für Mobbing, Bodyshaming oder Hass im Netz. Mit der Initiative „Ich bin dein Rettungsanker“ bieten wir Schutz vor sexueller Belästigung – in Wiener Bädern, bei den Wiener Linien und in der Clubszene. Mehr als 1.500 Mitarbeiter:innen wurden bereits geschult, um Frauen in Notfällen zu unterstützen. Das Programm wird für eine noch breitere Wirkung laufend erweitert, zuletzt mit Schulungen von Security- und Clubpersonal. Mit dem novellierten Veranstaltungsgesetz sorgen wir mit Awareness-Konzepten für mehr Sicherheit bei Events.
Darüber hinaus baut die Stadt Wien ihr klimafreundliches Freizeit- und Kulturangebot gezielt aus – mit einem besonderen Fokus auf Frauen. Vor allem ältere Frauen, die stärker unter extremen Wetterbedingungen leiden, sollen davon profitieren. Eine klimagerechte Stadtentwicklung, die die unterschiedlichen Bedürfnisse aller Menschen einbezieht, verbessert nicht nur die Lebensqualität, sondern macht Wien noch lebenswerter.
Wien war bereits in der Vergangenheit Vorreiterin in der gerechten Verteilung öffentlicher Mittel. Künftig wird die Stadt das GenderBudgeting weiter ausbauen, um eine geschlechtergerechte Verteilung von Ressourcen und Förderungen sicherzustellen. Besonders auf Bezirksebene werden neue Mechanismen eingeführt, die Transparenz und Fairness in der Budgetgestaltung stärken. Ein entscheidender Hebel für mehr Gleichstellung ist die Verknüpfung von Frauenförderung mit der Vergabe öffentlicher Aufträge. Seit über einem Jahrzehnt setzt Wien hier ein Vorzeigeprojekt um, das Unternehmen zur aktiven Gleichstellungspolitik verpflichtet – ein wichtiger Schritt für mehr Chancengerechtigkeit.
Mit gezielter Unterstützung von Frauen in der Arbeitswelt, Förderung von Mädchen und einem umfassenden Schutzprogramm gegen Gewalt an Frauen schaffen wir eine Stadt, in der Frauen sicher und gleichberechtigt leben können. Frauenpolitik ist in Wien Querschnittsmaterie – mit einem feministischen Blick in allen Themenbereichen und auf die Lebensrealitäten unterschiedlichster Frauen gestalten wir unsere Stadt.